Vorsorgeuntersuchung

Vorsorgeuntersuchung

Gefäßvorsorgeuntersuchung und Gefäßstatus

Die Beschwerdesymptomatik einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine ganz typische. Im Volksmund ist sie als Schaufensterkrankheit bekannt. Je nach Schweregrad der Durchblutungsstörung führt sie dazu, dass PatientInnen schmerzbedingt früher oder später stehen bleiben müssen, bis sich die Muskulatur erholt hat um weiter gehen zu können. Eine weit fortgeschrittene Durchblutungsstörung kann schließlich entweder zu Ruheschmerzen, oder zu nicht heilenden Wunden, z.B. nach Bagatellverletzungen führen die auch unter dem Begriff Raucherbein bekannt sind.

Ablauf der Vorsorgeuntersuchung

  • Erstellung des Risikoprofils
  • Blutdruckmessung
  • Pulsmessung
  • ABI-Messung
  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Bauchaorta
  • Duplexsonografie der Halsschlagader und der peripheren Arterien

Vorsorgeuntersuchung

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren die das Entstehen von Gefäßwandveränderungen begünstigen. Je mehr dieser Faktoren bei ein und demselben Patienten vorhanden sind, desto gravierender das Ausmaß der Gefäßwandveränderungen und je früher können sich Symptome einstellen. Diese Risikofaktoren sind: Übergewicht, mangelnde Bewegung, hohe Blutfette, Nikotinkonsum, unbehandelter oder schlecht eingestellter Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und eine familiäre Vorbelastung. Viele dieser Faktoren können durch Änderung des Lebensstils positiv beeinflusst werden. Wenn auch der bereits eingetretene Schaden nicht rückgängig gemacht werden kann, so kann zumindest dem Fortschreiten der Erkrankung Einhalt geboten werden.

Das führende Symptom einer PAVK ist der krampfartige Muskelschmerz der den Betroffenen bei Belastung (z.B. normalem Gehen) zum Stehenbleiben zwingt. Daher auch der Begriff der Schaufensterkrankheit. Je nach Stadium der Erkrankung (siehe unten), kann dieser Schmerz entweder bei einem zügigen Tempo, beim Bergaufgehen oder aber auch im fortgeschrittenen Stadium bei einer geringeren Belastung in der Ebene erfolgen. Je nach Lokalisation des arteriellen Engpasses machen sich Beschwerden in der Gesäßmuskulatur, im Oberschenkel oder in der Wade bemerkbar.

Stadium I: Es sind in der bildgebenden Diagnostik (z.B. Magnetresonanz-Angiografie) Veränderungen nachweisbar, aber diese machen sich nicht bemerkbar und führen zu keinerlei Symptomen.
Stadium II: Der Patient klagt im Sinne einer typischen Schaufensterkrankheit über eine eingeschränkte Gehstrecke. Beim Auftreten von Schmerzen bei einer Gehstrecke ab 200m spricht man von einem Stadium IIa und bei Beschwerden unter 200m von einem Stadium IIb.
Stadium III: Es treten Schmerzen typischerweise Nachts in Ruhe auf die sich beim Aufsitzen bessern. Oft sind die Patienten gezwungen im Sitzen zu schlafen. Durch die Auswirkung der Schwerkraft allein, verbessert sich die Durchblutung und die Symptome lindern sich.
Stadium IV: Es treten äußerst schmerzhafte Wundheilungsstörungen nach Bagatelltraumen oder bei unsachgemäßer Fußpflege auf, oder es droht der Gewebsverlust mit dem Bild des allseits befürchteten Raucherbeins. Besonders problematisch ist das Phänomen bei Diabetikern. Nervenschädigungen und Wundheilungsstörungen die nicht selten bei Zuckerkranken zu beobachten sind, führen dazu, dass zum Beispiel unbemerkt, Druckstellen zu nicht heilend wollenden Geschwüren führen.

Die einfachste Methode um eine Durchblutungsstörung festzustellen, ist das Tasten der Pulse an der Leiste, an der Kniekehle, am Innenknöchel sowie am Fußrücken. Wenn Pulse fehlen und Beschwerden vorliegen, muss weiter abgeklärt werden. Meist führt der Weg über eine Dopplermessung zu einer Duplexsonografie (Ultraschall-Untersuchung) der Beinarterien. Erhärtet sich die Verdachtsdiagnose einer Verschlusskrankheit, kann in weiterer Folge ein Schnittbildverfahren in Form einer nicht invasiven Untersuchung als Computer- oder Magnetresonanz-Angiografie herangezogen werden. Ist die Lokalisation und das Ausmaß einer Engstelle nach der Duplexsonografie als sicher anzusehen, kann als nächster Schritt die minimal-invasive Katheter-Angiografie in Interventionsbereitschaft durchgeführt werden.

Im Zuge der Katheter-Angiografie gibt es die Möglichkeit eine Gefäßengstelle oder einen Gefäßverschluss mit einem Führungsdraht zu passieren und diese durch eine Ballondehnung oder Stentimplantation wieder zu eröffnen. Der Eingriff kann auch ohne stationären Aufenthalt ambulant durchgeführt werden, wonach Sie nach einer kurzen Beobachtungszeit wieder nach Hause entlassen werden können.

Mehr Information unter arterielle Intervention >

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